14
Mrz
2014

Neulich. Ein Gespräch über Ladenleerstand!

Neulich hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem guten Freund. Er erzählte mir, das er eine Partei zur Kommunalwahl gegründet hat.
Er wohnt nahe Köln in einer sehr kleinen Kleinstadt, die sich Bundeshauptstadt der Energie nennt (für euch Ahnungslose, ich schreibe hier über Grevenbroich), weil dort so richtig die Braunkohleverbrennung zur RWE-Stromerzeugung tobt.

Er beklagte den immer stärker werdenden Ladenleerstand in seiner Heimatstadt und dass sie nun antreten werden, diesen Missstand zu beheben. Es müssten wieder interessante kleine Läden in die Stadt gelockt werden, es fehlt der Schuster, der Haushaltswarenladen und auch ein Elektrofachgeschäft wäre sehr schön. "Wir wollen die Infrastruktur für die regionale Wirtschaft verbessern. Grünflächen, auch nahe Parkplätze müssen her."

Ihr armen Parteimenschen, nur dadurch wird keiner dieser Läden das Erste und die folgenden Jahre überstehen. Damit WIR als ortsansässige Verbraucher diese speziellen und schönen Angebote nutzen dürfen, müssen wir auch, wir alle! wieder dort unsere Waren oder Dienstleistungen einkaufen. Machen wir uns nichts vor: Dem neu angelockten Schuster nützen die freien Parkplätze in der Nähe gar nichts, wenn wir nicht konsequent auch bei ihm unsere Schuhe mal wieder reparieren lassen. Jawohl, ihr unbedarften Ahnungslosen, einen Schuh kann man auch reparieren lassen, muss nicht immer gleich weggeworfen und bei Zalando billigst neu gekauft werden. Und noch eine Wahrheit, alle unsere angelockten Spezialläden und Betriebe mit dem Nostalgieflair (ach wie schön war doch die gute alte Zeit) benötigen 100% unserer möglichen Aufträge (das ist die Kaufkraft) und nicht auch nur etwas weniger. Weniger heißt dann wieder Leerstand und Leerstand entwickelt sich dort wo wir Verbraucher nicht mehr Verstand zeigen.

In den früheren Zeiten vor dem Internet war die lokale Kaufkraft auf die Betriebe vor Ort und in einem engen Radius drumherum beschränkt. Auch ein Betrieb wie unser schon erwähnter Schuster überlebte Jahr für Jahr dadurch, das so ziemlich jeder ansässige Bewohner immer dann zu Ihm kam, wenn der Schuh kaputt war. Das passierte nicht so oft, aber doch jedem mal irgend wann. Und so war über das Jahr verteilt meist jeder mal beim Schuster und der konnte trotz der kleinen Preise davon Leben.

Das meine ich mit 100% Kaufkraft, die ich auch dann den Betrieben geben muss, die ich gerne in meiner Heimatstadt haben möchte, mit 90% oder noch weniger der Kaufkraft kann das nicht funktionieren! Wer Vielfalt will, darf nicht einfältig Handeln. Wer Leben will, muss lebendig sein, seinen Arsch erheben und nicht nur nächtens mit den Fingerchen ach so unschuldig auf der Computertastatur rumhämmern! Auch dieses Hämmern ist eine wirtschaftliche Entscheidung, von Dir bewusst und willentlich getroffen!

Übrigens, mein Freund besitzt eine kleine Werbeagentur und lässt seine Druckaufträge lieber über das Internet drucken, vor Ort sind die doch alle leider zu teuer! Ehrlich?
Der Preis ist doch wohl so, wie mir der Preis wert ist, das ist die tiefere Bedeutung des so inhaltsreichen Wortes "Preiswert"!

Hallo, was ist denn da bei meinem Freund los???
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